Das Winterfell muss raus. Während im Herbst nur wenige Haare ausfallen und hauptsächlich Unterfell nachgeschoben wird, ersetzt das Pferd im Frühjahr praktisch sein komplettes Haarkleid, mit Ausnahme von Mähne, Schweif und Tasthaaren.

Wann der Fellwechsel anfängt, hängt übrigens nicht nur von der Außentemperatur ab, sondern hauptsächlich von der Sonneneinstrahlung. Pferde die nicht raus dürfen, weil sie zum Beispiel nach einer Verletzung in der Box stehen müssen, bekommen daher oft Probleme mit dem Fellwechsel.

Verliert Ihr Pferd seinen Winterpelz gar nicht oder nur fleckenweise ist das ein wichtiges Warnsignal. Häufig stimmt dann etwas mit dem Stoffwechsel nicht. Sie sollten in diesem Fall unbedingt mit Ihrem Tierarzt sprechen und überprüfen lassen, ob Ihr Pferd unter dem Equinen Cushing Syndrom (ECS) leidet.

Es trifft vor allem die Senioren, Pferde im zweiten oder dritten Lebensjahrzehnt. Etwa jedes fünfte Pferd im Alter über 15 Jahren ist von ECS betroffen, aber auch jüngere Pferde können erkranken.

Das Equine Cushing Syndrom ist die häufigste hormonelle Fehlfunktion, die bei Pferden auftritt. Diese Hormonstörung tritt aber nicht von heute auf morgen auf, sondern ihre Symptome werden erst nach und nach sichtbar.

Je länger die Erkrankung unbehandelt bleibt, umso unangenehmer ist der Zustand für das Pferd, denn die Lebensqualität ist durch die Krankheit erheblich beeinträchtigt und es können Schmerzen entstehen. Außerdem kann es auf Dauer zu weiteren Erkrankungen wie zum Beispiel zu schweren Reheschüben kommen, so dass das Leiden des Pferdes und auch die Behandlungskosten erheblich steigen können.

Doch die Symptome für ECS müssen nicht immer nur durch Locken im Fell sichtbar sein. Es gibt eine Vielzahl von Symptomen, die auf ECS hinweisen können. Speziell wenn zwei oder mehr davon auftreten, sollten diese mit dem Tierarzt besprochen werden.

Häufige Symptome für das Equine Cushing Syndrom (ECS) sind:

Fellwechselstörungen, dickes, überlanges und gelocktes Fell auch im Sommer (Hirsutismus).

Hufprobleme: Pferde die an Cushing leiden sind oftmals sehr anfällig für Hufrehe mit wiederholten Schüben, obwohl die Tiere manchmal schmerzfrei wirken und die für die Hufrehe typische Schonhaltung nicht eingenommen wird. Auch Hufabszesse und Huflederhautentzündung können vorkommen.

Geschwächtes Immunsystem: Pferde die an Cushing leiden, sind eher anfällig für Infektionen, die hartnäckig und schwer behandelbar sind. Auffällig ist zudem eine schlechte Wundheilung.

Futter und Wasser: Die Pferde trinken übermäßig viel. Manche magern trotz normaler Fütterung und andere verweigern das Futter. Zudem kann es sein, dass die Fettdepots ungewöhnlich verteilt sind. Hängebäuche und dickere Mähnenkämme sowie auffällige Ödeme über den Augen können bei Ihrem Pferd vorkommen.

Muskel- und Skelettprobleme: Abmagerung trotz normaler Fütterung, Muskelabbau, Osteoporose, Sehnenentzündung, Senkrücken und Hängebauch.

Fruchtbarkeitsstörungen

Herz-Kreislaufprobleme: Schwitzen ohne erkennbaren Anlass

Schlechte Stimmung: Das Pferd zeigt durch sein Verhalten, dass es ihm nicht gut geht. Typisch sind Apathie und Leistungsschwäche.

Wichtig gerade bei Patienten, die wiederkehrende Hufrehschübe plagen, ist die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Hufschmied.

Zur Entlastung braucht ein Pferd eventuell besondere, orthopädische Beschläge.

Aufgrund der geminderten Leistungsfähigkeit, benötigen die Pferde zusätzliche Vitamine, Proteine und Mineralien. Es gibt in der Natur eine Vielzahl an natürlichen Helfern, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität, Unterstützung bei Cushing und zu einer Verlängerung der Lebenserwartung beitragen:

Mönchspfeffer, Teufelskralle, Ginseng, Mariendistel, Weißdorn, Ginkgo, Vitamine & Mineralstoffe.

Fazit:

Cushing ist eine chronische Krankheit.

Die Symptome sind die Folge eines zu hohen Gehaltes an Cortisol im Körper. Schuld daran ist eine fehlgesteuerte Signalkette. Medikamente und die richtige Zugabe von wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und natürlichen Inhaltsstoffen können das Pferd unterstützen.

In Zusammenarbeit mit Ihrem Tierarzt und Ihrem Hufschmied können Sie dafür sorgen, dass Ihr Pferd ein nahezu normales Leben weiter führen kann.